Aula Naturhistorisches Museum
Veranstalter:
Musikwissenschfatliches Seminar
öffentliche Habilitationsvorlesung
Dass es Verbindungen zwischen neuer und alter Musik gibt, ist historisch betrachtet nichts Ungewöhnliches. Ältere und neue Musik sind sich seit jeher produktiv begegnet. Doch ältere Musik – und damit sei hier Musik aus dem 18. oder einem früheren Jahrhundert gemeint – ist heute sogar allgegenwärtig. Nicht nur die so genannte Alte Musik-Szene und die historisch informierte Aufführungspraxis erleben seit ihrem Entstehen in den 1960er Jahren einen anhaltenden Zuwachs an Popularität, sondern auch das gegenwärtige Komponieren rekurriert stark auf barocke oder gar ältere Stile und Techniken. Das geht sogar so weit, dass der Gedanke nahe liegt, wir erlebten eine Renaissance des Barock, also eine Art Neu-Barock, eine Wiederkehr von Themen, Mentalitäten und Denkweisen, die bereits das 17. und 18. Jahrhundert geprägt hatten. Die Vorlesung möchte diesen Befund in die Fragen einbetten, was die historischen Voraussetzungen und Konsequenzen eines solchen Komponierens sind, was hierbei mit Musikgeschichte geschieht. Dazu werden geschichtsphilosophische mit ästhetischen Konzepten enggeführt und an aktuellen Kompositionen exemplifiziert.
Gregor Herzfeld ist seit 2015 Dramaturg des Freiburger Barockorchesters und seit Mai 2017 Privatdozent an der Universität Basel. Er studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Heidelberg und Cremona, forschte an der Yale University und der Johns-Hopkins-University. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Heidelberg und an der Freien Universität Berlin. Seine Promotion von 2007 untersucht Zeit als Prozess und Epiphanie in der experimentellen amerikanischen Musik, die Habilitation von 2013 hat Poe in der Musik erstmals monografisch dargestellt. In jüngster Zeit beschäftigen ihn zunehmend Fragen der Musikausübung, insbesondere der historischen Aufführungspraxis.
Die Vorlesung findet in der Aula des Naturhistorischen Museums (Augistinergasse 2, Basel) statt.
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